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Auf die Reise – fertig – los!

Hach, die Anreise nach Heiligendamm war recht angenehm. Das Wetter spielte mit, die Züge kamen gut und ich hatte jeweils einen Sitzplatz und auch nette Menschen um mich herum.

Die Mollibahn ist eine Geschichte für sich… aber ich bin angekommen.

Habe eingecheckt und meiner ersten Termine wahr genommen. Einwenig hat es mich überfordert so für den ersten Tag,  aber nach dem guten Abendbrot, den Telefonaten und der Strandspaziergänge bin ich nun eingerichtet in meinem zu Hause auf Zeit. 

Die Tipps aus dem Internet waren super – Danke an die Bewerter/innen.

In den kommenden Tagen werde ich sehen, was ich noch auskundschaften werde. 

Fakt ist:

Die Ostsee allein hat mich schon tiefenentspannt gemacht!

Wütend hoch³

Wieso denn jetzt schon wieder?

Ganz ehrlich, das frage ich mich auch, denn es könnte tatsächlich alles gut sein, wenn alles ineinander greifen würde.

Bischen Hintergrundinformation:
Mein Stammteam besteht aus 4 Mitarbeitern, dann habe ich 2 feste Aushilfen und ab und an noch den ein oder anderen Azubi.

Wenn wir zusammen da sind läuft alles Hand in Hand und ohne große Worte, weil jeder seinen Posten kennt. Gemeinsam schaffen wir es locker bis Dienstschluss alles zu erledigen. Jetzt in den vergangenen Tagen waren massiv noch Veranstaltungen im Hause, die uns zwischen Frühstück und Feierabend einfach nochmal zwar Geld einbringen aber auch verdammt viel Zeit kosten.

Einer meiner Leute ist im Urlaub. Zwei befinden sich im Krank – ergo ich stehe mit nur einem Festangestellten und 2 Azubis derzeit da. Ich habe bei allen schon eine 6 Tage Woche angesagt … aber die Gäste werden ja nicht weniger.

Vorgestern habe ich Alarm gemacht:
200 Frühstücksgäste zu dritt … dann Umbau auf 4 Büffets zum Lunch für insgesamt 70 Menschen … WIR SIND JA DA!
Ich bin mit einem sehr schlechten Gefühl nach Hause, weil ich gestern wenigstens frei machen wollte, weil … WIR SIND JA DA!
Die ganze Nacht habe ich schlecht geschlafen und hab morgens dann angefragt, wie es geht: „Wir sind zu dritt, es ist kein Spüler da und wir haben eine Aushilfe, die uns noch mehr Arbeit macht!“
Binnen 10 Minuten war ich angezogen und unterwegs – ich kann mein eh schon körperlich kaputtes Team nicht hängen lassen. Ich habe 1 Stunde mitgemacht, wurde an allen Ecken und Enden gebraucht und dann kommt einer meiner Vorgesetzten daher und sagt … WIR SIND JA DA!

Alter, … wo ward ihr die letzten 2 Stunden? Ich schlage Alarm und bekomme zu hören:

„Deine schlechte Stimmung ist das Problem!“

Ich stand fassungslos da, mein Leute schauten mich an und dann bin ich gegangen, …

Gehts eigentlich noch?

WIR SIND JA DA … heute übrigens gleiches Spiel, …

Mail an den Herrn Vorgesetzten

… ich hab Mutwasser getrunken!

Nachdem ich heute an  Tag 5 meines „Urlaubes“ mich für meinen Dienstplan rechtfertigen musste, ist mir die Hutschnur geplatzt und es ist mir egal, was jetzt dabei rauskommt.

Um genau zu sein ist es mir völlig BUMS!

Ich hab dem Direktor  und der Personalleitung einfach mal meinen Auftrag mich zu rechtfertigen wegen dem Dienstplan weitergeleitet und dezent angefragt, wie viel Arbeit ich in meinem Urlaub auch noch von daheim aus tätigen muss, wo ich eh schon völlig platt bin und nicht einmal meine Freizeit genießen kann.

Da möchte ich tatsächlich gerne eine Klärung haben, denn ich finde es absolut respektlos, dass man mich a) seit 2 Jahren mit 10-14 Stunden täglich ausnutzt und die nun b) nicht einmal einen simplen Dienstplan von 5 Mitarbeitern schreiben können – mehr Leute habe ich nämlich nicht in meinem Team. Im Prinzip muss ich jeden 7 Tage beschäftigen und Urlaub darf auch niemand machen.

Ich bin so kaputt und ich danke euch für euren Zuspruch hier auf meinem Blog.

signatureWas auch immer jetzt dabei rauskommt … alles ist besser. Wenn die der Meinung sind, dass sie mich nun kündigen wollen, bitte – mir egal. Ich hab meinem Ärger Luft gemacht und das fühlt sich komisch aber gleichzeitig auch echt gut an!

Am Rande des Wahnsinns

Ich habe Urlaub, … schon 4 Tage und ich kriege mich zu nichts bewegt. Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich unbedingt etwas tun will, nein aber die Kinder haben auch Ferien.

Ich sitze hier und schaffe es nicht einmal meiner Püppi eine Geschichte vorzulesen. Statt dessen rollen mir die Tränen die Wange hinunter und ich höre ihre wunderbare kleine Stimme:

„Ist nicht schlimm Mama,
ich weiß dass du nicht mehr kannst!“

Ist es so offensichtlich?

Wahrscheinlich, ich liege seit 4 Tagen hier herum – das ist kein Urlaub, das ist die reinste Qual. Ich wollte so viel mit den Kindern machen, wir haben so tolle Gutscheine, die wir endlich einlösen wollten. Ich aber verschleppe meine Erkältung, die erst ein Virus war, dann zu einer Angina wurde, bei der ich 10 Tage ein Antibiotikum genommen habe und die noch immer da ist. Der Arzt meint Stress, … inzwischen bin ich wieder auf einem Antibiotikum, habe weitere Beschwerden dazu bekommen und schaffe es aus dem Tal der Traurigkeit nicht mehr heraus.

Wo soll das hinführen?

Jetzt habe ich meine Ablenkung, von der ich dachte, die sei Schuld an meiner Unlust (Spiele bei facebook) einfach blockiert und jetzt fühle ich mich noch leerer als jemals zuvor. Ich will niemanden sehen, mit niemanden reden, die Gedanken kreisen sich nur um den Job.

Ich habe extra meine Abwesenheitsnotiz bei den eMails angelegt und aktiviert aber es kümmert einfach niemanden. Ich bekomme Mails voller Dringlichkeit und meine ach so tollen anderen Kollegen machen keinen Finger krumm um mich auch mal zu unterstützen. Dazu kommt nun auch noch, dass wir einen neuen F&B Chef haben, den ich noch gar nicht kenne – bei dem Chaos, was da gerade vorherrscht habe ich echt Angst um seine Reaktion. Ist mein Job in Gefahr?

Will ich diesen Job unter den Umständen eigentlich noch?

Wenn mein Kollege, mit dem ich die letzten Monate durch dick und dünn gegangen bin, jetzt die Reißleine gezogen hat, dann habe ich auch keine Kraft mehr. Wo soll das hinführen? Viel zu lange habe ich dieses Chaos hier mitgemacht. Ich fühle mich für alles so verantwortlich und ich dachte, ich hätte genug Power mich da durch zu setzen. Zu zeigen was ich kann, …

Seit 2 Jahren aber betreibe ich Raubbau an meinem Körper. Ich dachte, es ist meine Chance zu zeigen, dass ich das Zeug zum Chef sein habe. Ich bin gewachsen, habe wirklich viel in der Zeit beruflich erreicht, aber zu welchem Preis?

Ich bin leer, ich habe immer wieder neue Schmerzen, ich habe das Lachen verlernt, ich sehe die kleinen Dinge des Lebens nicht mehr, … alles ist so sinnlos.

Im Internet habe ich mich nun nach einem Facharzt umgesehen – habe auch einen gefunden, aber auf einen Termin muss ich wohl eine Weile warten. Ich kann nicht mehr  – ich will auch nicht mehr warten.

Ganz dumpf sind meine Ideen noch da – aber nicht einmal das schaffe ich. Ich weiß, dass mich zeichnen ablenkt, aber einen Stift schaffe ich nicht zu halten. Ich weiß wie gut mir tanzen tut, aber gewiss nicht in einer Disco und für die Tanzschule fehlt mir alleine der Mut. Ich weiß, dass Felltiere mir unheimlich gut tun, aber ich lebe mitten in Berlin, da ist es schlecht mit einem kleinen dicken Pony zum schmusen. Fotografieren macht mir derzeit auch keinen Spaß mehr, da meine gute Kamera die Hufe hoch gemacht hat.

Ein seltsamer Kreislauf.

Neulich meinte die Püppi (5) zu mir auf einem Spielplatz, den wir nicht sehr oft besuchen:

„Komm Mama, ich zeig dir meinen Lieblingsplatz,
wo ich immer hingehe, wenn ich traurig oder wütend bin!“

– so etwas hätte ich auch gerne. Einen Lieblingsplatz. Auf Borkum war das einfach … ich suchte mir einfach ein Stück Dünengas aus und ließ den Blick schweifen.

Vielleicht sollten wir zurück ans Meer, …